Die Studioproduktion der Hochschule für Musik und Theater Leipzig faszinierte mit einer spannenden Kombinationzweier Werke: Nino Rotas „La notte di un nevrastenico“ und Ermanno Wolf-Ferraris „Il segreto di Susanna“. KritikerMoritz Jähnig lobt in seiner Rezension die dramaturgische Verbindung dieser stilistisch unterschiedlichen Einakter, dietiefgründig das menschliche Dasein und gesellschaftliche Rituale beleuchten. Eine Geschichte über Zerrissenheit Die Inszenierung zeigt, wie Menschen in verschiedenen Epochen mit persönlichen und gesellschaftlichen Konfliktenkämpfen. Wolf-Ferrari thematisiert in „Il segreto di Susanna“ humorvoll die Normen und Zwänge einer Ehe um 1909,während Rota 1959 einen neurotischen Mann porträtiert, der in Einsamkeit und Kontrollsucht gefangen ist. RegisseurMax Nattkämper aktualisierte die Geschichten geschickt, ohne plakativ zu wirken, und rückte gesellschaftlicheNormbrüche und zwischenmenschliche Spannungen in den Fokus. Darsteller und musikalische Leitung Die Darsteller beeindruckten mit starker Präsenz und differenziertem Spiel. Rebecca Ibe glänzte mit kultivierterSopranstimme als Susanna, während Tom Nicholson als Gil stimmlich und darstellerisch sicher agierte. In Rotas „Lanotte di un nevrastenico“ betonte die Kritik besonders den Humor und die Spielfreude der Darsteller. Iason Liossatos(Neurotiker), Emilia Holweg und Taras Semenov begeisterten in ihren Rollen und verliehen der Produktion Lebendigkeitund Tiefe. Taras Semenov wird für seine unbändige Spielfreude und sein Charisma hervorgehoben. Er verlieh seiner Rolleaußergewöhnliche Dynamik und bewies erneut seine Vielseitigkeit und Präsenz auf der Bühne. Kritik zum Nachlesen Foto: HMT Leipzig/Yannic Borchert