EIN PHILOSOPHISCHES MUSIKDRAMA NACH FJODOR DOSTOJEWSKI: DER GROSSINQUISITOR
Komposition: Benjamin Helmer (2019-2021), Libretto: Jari Niesner
Es ist an mir, mich zu erschießen, weil der Angelpunkt des Selbstwillens darin besteht – sich selber zu töten.“
Kirillow aus Dostojewski: Böse Geister (1873, aus dem Russischen: Swetlana Geier), Böse Geister, (Original: Bessy), Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a.M., 2003.
Fjodor Dostojewskis berühmter Text „Der Großinquisitor“ dient als Stoff für eine mikrotonale Kammeroper in sechs Szenen. In seiner breit angelegten epischen Erzählung „Die Brüder Karamasow“ (1880), aus der der Text stammt, strebt der Schriftsteller ein umfassendes Gesellschaftsbild des Zarenreichs im 19. Jahrhundert an. In besagtem Kapitel steht eine fiktive Geschichte im Zentrum, in der Jesus zur Zeit der spanischen Inquisition zurückkehrt und als Ketzer verbrannt werden soll. Die Begegnung zwischen Großinquisitor und Jesus lässt sich dabei auch als Generationenkonflikt auffassen. Mit Blick auf die politischen Entwicklungen des vergangenen Jahrzehnts scheint der Stoff aktueller denn je.
In unserer Bearbeitung verwandelt sich Jesus in den Vater einer vierköpfigen Familie. Als der ältere Sohn Kaspar erfährt, dass sein Vater, der Musiker ist, einen lukrativen Vertrag mit einem Label abgelehnt hat, ist er zutiefst empört und verärgert. Nachdem die Mutter den Vater schließlich verlässt und im Frust über dessen einfaches und scheinbar gleichgültiges Dahinleben, rutscht er in Verzweiflung und das Drogenmilieu ab. Diese Geschehnisse, welche von heute aus gesehen vor ca. 25 Jahren spielen, bilden die Binnenhandlung der Kammeroper. Die Rahmenhandlung berichtet von der plötzlichen Rückkehr des Vaters, der seine Familie nach langer Verstoßung besuchen will. Gelingt vielleicht nach langer Zeit die Aussöhnung?
Cast
Javid Wunsch | Sprechrolle
Taras Semenov | Sohn Kaspar
Marcia Lemke-Kern | Mutter
Tom Kessler | Vater
Chun-Kai Hsu | Sohn Max
Ensemble
Lin Chen | Percussion
Lijunyi Zhang | Violine
Erik Konertz | Posaune
Nora-Louise Müller | Klarinetten, Bohlen-Pierce Klarinetten
Tair Turganov | Kontrabass
Paul Linardatos | E-Gitarre
Elektronik & Raumklang
Stefan Troschka
Regie | Jari Niesner
Musikalische Leitung | Constantin Schiffner
Bühne & Video | Iris Holstein
Kostüme | Caroline Packenius
Dramaturgie | Elise Schobeß
Inspizienz | t.b.t
Quelle: https://www.hfmt-hamburg.de/veranstaltungen/details/9125/
Eine unwahrscheinlich interessante Auslegung des Dostojewski-Sujets!
Werde mir am Abend die Zeit zum Anhören nehmen!
Vielen Dank!
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