Unsere Inszenierung von Benjamin Brittens „The Turn of the Screw“ lief vor ausverkauftem Haus. Für mich bedeutete dieses Projekt eine doppelte Herausforderung: Ich spielte den Prolog und den Quint, eingebettet in eine Rahmenhandlung mit B. Britten und P. Pears.
Der Prolog beginnt das Stück mit nüchternem Berichtston und führt das Publikum in eine Geschichte, die ihm entgleitet. Jede Sachlichkeit zeigt bereits Risse. Unter der Regie von Michael Höppner verkörpert der Prolog B. Britten selbst. Es ist ein Versuch, das Werk im Kontext des Komponisten und seiner persönlichen Geschichte zu verankern.
Quint hingegen agiert ohne Distanz. Er ist schillernd, verführerisch, unzuverlässig – eine Figur, die nicht erklärt, sondern wirkt. Für den Sänger bedeutet das: klare Linien, kontrastreiche Dynamik und Farben, stets mit unterschwelliger Gefahr.
Unsere Inszenierung betonte diese Spannung. Kein Effekt, keine Übertreibung, sondern ein präziser Blick auf die psychologische Konstruktion des Stücks. Zeichnungen, Licht und Raum brachten die Figuren nah, ohne ihre Rätsel zu lösen.
Für mich bleibt diese Produktion ein markanter Punkt meiner Arbeit: die Gestaltung dieser beiden Rollen. Das Publikum nahm diesen Ansatz an.
Es gibt noch eine Vorstellung am 29.11.2025 im Theater Eisleben. Karten gibt es hier Theater Eisleben .


Besetzung und Informationen: