
Der Tenor Taras Semenov, geboren am 11. Dezember 1995 in der Ukraine, hat sich in vielseitigen Produktionen profiliert. Zuletzt sang er als Lenski in Tschaikowskys „Eugen Onegin“ und als Don Ottavio in Mozarts „Don Giovanni“. 2019 begann er seine Gesangsausbildung bei Espen Fegran. Später studierte er an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Thomas Mohr und schloss dort 2024 sein Bachelor ab. Sein Streben nach künstlerischer Perfektion führte ihn zu Meisterkursen bei renommierten Sängern wie Christoph Prégardien. Semenov zeigt Offenheit für verschiedene Stilrichtungen. 2023 wirkte er bei zwei Uraufführungen mit: „Mauser: Triptychon“ am Mecklenburgischen Staatstheater und „Gegen den Wind“ bei Kunst am Kai e. V. in Lübeck. Seine eigenen Konzeptarbeiten, wie „Dichter. Liebe“ und das Liederabend-Requiem „Lieder von der Ewigkeit“ (2022), zeugen von seiner Liebe zum Kunstlied. 2023 erhielt Semenov das Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung. Seit dem Wintersemester 2024 studiert er an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig in der Klasse von Prof. Caroline Stein.
Und etwas persönlicher…
Ich wurde am 11. Dezember 1995 in der ukrainischen Kleinstadt Bar geboren. Ich erhielt meine erste musikalische Berufsbildung am Leontowytsch-Musikkolleg in Winnyzja (2010–2014). Dort studierte ich zunächst Tuba, bevor ich meine Leidenschaft für den Gesang entdeckte. Nach dem ersten Berufsabschluss studierte ich 3 Jahre (ohne Abschluss) Theologie im Fernstudium am Theologischen Seminar der Ukrainischen Orthodoxen Kirche in Kyjiw.
Zur Oper brachte mich schließlich ein prägendes Erlebnis: Während meines Bundesfreiwilligendienstes (2018–2019) in einem Kindergarten in Eutin erhielt ich die Gelegenheit, mich der Regisseurin Dominique Caron vorzustellen. Sie ermöglichte es mir, im Chor der Festspiele unter der Leitung von Romely Pfund mitzuwirken. Während der szenischen Proben mit Orchester spürte ich eine tiefe Erfüllung und wusste: „Was ich suchte, hab ich funden.“ Romely Pfund empfahl mir, meine Ausbildung bei Espen Fegran fortzusetzen. Sie und ihr Ehemann unterstützten mich sehr, besonders in der Anfangszeit meines Studiums, wofür ich ihnen sehr dankbar und bis heute verbunden bin. Auch die Familie Todsen-Reese trägt maßgeblich dazu bei und spielt eine wichtige Rolle in meinem Leben.
Meine gesangliche Ausbildung begann ich im Oktober 2019 bei Espen Fegran an der Musikhochschule Lübeck, der mich bis heute begleitet. Anschließend studierte ich an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Thomas Mohr, wo ich im November 2024 meinen Bachelor abgeschlossen habe. Derzeit darf ich Masterstudium Oper an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig in der Klasse von Prof. Caroline Stein genießen.
Ich erarbeite mir ein vielseitiges Opernrepertoire. In der vergangenen Spielzeit war ich als Lenski in Tschaikowskys Eugen Onegin, Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni sowie als Tanzmeister in Strauss’ Ariadne auf Naxos zu erleben. Im Sommer 2024 sang ich Lui in Nino Rotas selten gespielter Oper La notte di un nevrastenico. Zudem wirkte ich in mehreren Uraufführungen mit, darunter als „Io, Prometeo“ in Dittrichs Mauser: Tryptichon am Mecklenburgischen Staatstheater und als Jugendleiter B. in Pott’s Gegen den Wind in Lübeck. Im Frühjahr werde ich die Partie des Sergej Gluschkow in Schostakowitschs Operette Moskau, Tscherjomuschki übernehmen.
Neben meiner Arbeit auf der Opernbühne widme ich mich intensiv dem Kunstlied. Wichtige künstlerische und dramaturgische Impulse dazu erhielt ich in Meisterkursen und Unterricht bei Christoph Prégardien, Julian Prégardien und Dr. Ulrike Kinzle. Nach einer intensiven Auseinandersetzung mit Schuberts Die schöne Müllerin brachte ich den Zyklus am 24. Januar 2025 in einer eigenen Aufführung zur Interpretation. Außerdem entwickle ich eigene Konzepte, darunter Dichter. Liebe und Lieder von der Ewigkeit.
Zwar habe ich kein festes Liedduo, doch insbesondere mit Sofia Semenina und Gretel Jazeron verbinde ich viele gemeinsame Stunden voller Musik und intensiver Zusammenarbeit. Wir haben viel und intensiv an verschiedenen Programmen gearbeitet. Und auch heute sind unsere musikalischen Begegnungen für mich sehr bereichernd und inspirierend.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen erweitere ich derzeit mein Repertoire gezielt im Bereich der Rossini-Literatur. Seit Kurzem habe ich zudem die Möglichkeit, Unterricht bei dem Dirigenten und Musikwissenschaftler Peter Berne zu erhalten, was mir wertvolle Einblicke in die stilistische und technische Feinheit dieser Musik eröffnet.
Künstlerinnen und Künstler wie Marlene Heiß, Gregor Horres und Ulrich Sprenger prägen mein Denken und Gestalten bis heute.
Mit Freude und Dankbarkeit bekam ich im Jahr 2023 Bayreuth-Stipendium der Richard-Wagner-Stipendienstiftung und seit Oktober 2024 bin ich zudem Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung.